Moos in Passeier

Die Gemeinde Moos setzt auf einen nachhaltigen Tourismus.

Der höchste Punkt des Meraner Höhenweges ist das Eisjöchl (2908 m) zwischen Pfelders und dem Pfossental. Mehrere Dreitausender umrahmen diese gewaltige hochalpine Kulisse. Einkehr bietet die Stettinerhütte (2875 m), welche derzeit keine Übernachtungen anbieten kann. Durch eine Lawine zerstört wurde sie bisher nur teilweise wiederaufgebaut.

Im Pfelderer Tal, einem Seitental des hinteren Passeiertales, liegt auf 1622 Metern Höhe die malerische Ortschaft Pfelders – mitten im Naturpark Texelgruppe am Fuße des Hinteren Seelenkogles (3426 Meter) und der Hochwilden (3482 Meter). Pfelders ist ein uriges und idyllisches Bergdorf.

Moos ist die flächenmäßig größte der drei Passeirer Gemeinden; sie zählt knapp 2100 Einwohner und umfasst ein Gebiet von 194,58 Quadratkilometern. Das Zentrum von Moos befindet sich auf 1007 Metern Meereshöhe; die verschiedenen Fraktionen liegen – gleich wie die kleinen Weiler Ulfas, Hütt und Pill – allesamt höher: Pfelders (1622 Meter), Platt (1140 Meter), Stuls (1350 Meter) und Rabenstein (1419 Meter). Die höchste Erhebung ist der Gipfel der Hohen Wilde (3480 Meter.)

Moos besticht vor allem durch seine Ursprünglichkeit – das Dorf ist Mitglied der „Perlen der Alpen“, einem Netzwerk von Ferienorten, die auf einen nachhaltigen Urlaubsgenuss setzen: Dabei werden höchste Ansprüche an Natürlichkeit und Umweltfreundlichkeit gestellt – und an die sanfte Mobilität. Im Mittelpunkt steht die einfache, bewusste und stressfreie Erholung der Gäste (nicht zuletzt mit Erlebnissen ohne Auto).

Sehenswürdigkeiten in Hinterpasseier sind: die spätgotische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, der Stieber Wasserfall und das Bunker-Mooseum (das zum MuseumPasseier gehört) in Moos, der „Grünboden-Express“ und die Karjochbahn in Pfelders, die „Gletschermühlen“ (Gletschertöpfe) in Platt, die Stuller Wasserfälle in Stuls sowie das Erlebnisbergwerk Schneeberg in Rabenstein – sowie nicht zuletzt die Timmelsjoch-Hochalpenstraße.

TIPP für den Winter

Skigebiet Pfelders-schneesicher.

Das familienfreundliche und verkehrsbeschränkte Wintersportgebiet Pfelders bietet ca. 10 Kilometer Alpin-Pisten (von moderat bis anspruchsvoll) – diese reichen seit 2009 bis auf das Karjoch (2520 Meter), das mit einer modernen Kabinenbahn bzw. einem Sessellift erschlossen ist. Die Langlaufloipe ist 11 Kilometer und die Rodelbahn 3,5 Kilometer lang. Auch Eislaufen auf einer Naturanlage ist möglich – ebenso wie Pferdeschlittenfahrten oder Schneeschuhwanderungen. Wenige Meter von den Beherbergungsbetrieben befinden sich zwei Skihänge mit Schleppliften für Anfänger (Gampen- und Zeppichllift). 2007 hat sich die Ortschaft für die ‚Nachhaltigkeit‘ entschieden – und für ein innovatives Mobilitätskonzept: Autos müssen am großen Auffangparkplatz am Ortseingang abgestellt werden. Zwischen den Hotels und den Pisten verkehren kostenlose Kleinbusse.

Mehr Informationen (www.pfelders.info)

Timmelsjoch Hochalpenstraße

Das Timmelsjoch (2474 Meter) ist heute ein befahrbarer Übergang zwischen Passeier- und Ötztal – seit dem Friedensvertrag von St. Germain (1919) verläuft dort die Grenze zwischen der italienischen Provinz Südtirol und dem österreichischen Bundesland Tirol. Außerdem trennt der Pass die Ötztaler Alpen von den Stubaier Alpen. Genutzt wurde der Übergang schon in der steinzeitlichen Vergangenheit (eine erste urkundliche Erwähnung gibt es dann 1241, rund 50 Jahre vor der ersten Nennung des Brennerpasses). 1897 wurde beschlossen, eine Straße über das Timmelsjoch zu bauen – umgesetzt wurde das Vorhaben aber erst sehr viel später: Zwischen 1955 und 1959, gebaut werden konnte lediglich zwischen Mai und November, wurde die Nordrampe errichtet (eine militärische Südtrampe bis zwei Kilometer vor das Joch hatte es bereits ab 1933 gegeben). Offiziell freigegeben wurde die grenzüberschreitende Straßenverbindung dann 1968. Heute ist die mautpflichtige Timmelsjoch-Hochalpenstraße eine beliebte Panoramaroute, die meist nur von Mitte Juni bis Mitte Oktober geöffnet ist – vor allem sportliche Radfahrer schätzen die großen durchgehenden Steigungen.

Mehr Informationen (www.timmelsjoch.com)

Erlebnisbergwerk Schneeberg

Das Südtiroler Bergbaumuseum ist in fünf Bereiche gegliedert: Bergbauwelt Ridnaun-Schneeberg, Bergbaumuseum Kornkasten Steinhaus, Klimastollen Prettau, Schaubergwerk Prettau und Erlebnisbergwerk Schneeberg-Passeier. Das Erlebnisbergwerk und die Schutzhütte am Schneeberg in der Gemeinde Moos in Passeier sind nur zu Fuß erreichbar – von der Timmelsjochstraße im Passeiertal oder von Maiern im Ridnauntal. Am Schneeberg befand sich ab dem Mittelalter eines der höchstgelegenen Bergwerke Europas, das bis 1985 bewirtschaftet worden ist – abgebaut wurde hier erst Silber, dann Blei und Kupfer und schließlich Zink. Seit 1993 ist der Schneeberg, der am Gemeindegebiet von Moos und Ratschings liegt, ein riesiges Freilichtmuseum. Mitten im Hochgebirge kann mit der Grubenbahn 3,5 Kilometer in den Poschhaus-Stollen eingefahren werden oder der 2,5 Kilometer lange Karl-Stollen erkundet werden. Aber auch das gesamte Gelände kann stundenlang erforscht werden: Die 800-jährige Bergbaugeschichte hat viele Sehenswürdigkeiten hinterlassen, die auf einem Erlebnispfad mit verschiedenen Informationspunkten zusammengeführt worden sind. Das frühere Herrenhaus der Grubenverwaltung, die Schneeberghütte, ist heute eine alpine Schutzhütte.

Mehr Informationen (www.schneeberg.org)

Bunker-Mooseum

Das „Bunker Mooseum“, ein Bunker-Rohbau aus den 1940ern, beherbergt seit 2009 eine museale Einrichtung, deren regional dominierte Themenbereiche die Besonderheiten aus Natur und Geschichte von Hinterpasseier zeigen. Die Höhepunkte: Der „gläserne Turm“ ist der eindrucksvollen Landschaft gewidmet – und lässt ungekannte Ausblicke auf das Dorf Moos und seine Umgebung zu. Im Ausstellungsbereich „Felsstollen“, in den ehemaligen Lagerkammern des Bunkers, geht es um Siedlungsgeschichte und Zeitgeschichte: „Zehntausend Jahre Lebensraum hinteres Passeiertal – von der Eiszeit in die Zukunft“. Unter „Bunker-Erlebnis“ wird in den erhaltenen, engen Bunker-Stellungen die Zeitgeschichte anschaulich vermittelt. Ein weitläufiges Gehege („Steinwild“) ermöglicht es, eine Gruppe von Steinböcken aus nächster Nähe zu beobachten. Auch für heimische Vogelkunde ist im Bunker-Mooseum ein Platz reserviert („Voliere“). An einem gesicherten Steig werden Geologie und Mineralogie der Region vorgestellt – außerdem gelangt man zu einer „archäologischen Grabungsstelle“: Bei den Vorarbeiten des „Mooseum“ sind eine Gletschermühle sowie mehrere Feuerstellen und Keramik entdeckt worden. Im Museum in Moos befindet sich auch ein „Klettergarten“: Am Gebäude stehen 18 Routen im Fels und 6 Routen an der künstlichen Wand ganzjährig zur Verfügung. Ein letzter Ausstellungsbereich ist dem „Schneeberg“, also dem Bergbau im Hinterpasseier, vorbehalten.

Mehr Informationen (www.bunker-mooseum.it)

„Timmelsjoch Erfahrung“

Ein atemberaubendes Erlebnis ist die Grenzüberquerung von Österreich nach Südtirol über das 2.509 Meter hohe Timmelsjoch. Der Straßengrenzübergang führt vorbei an der Ötztaler Gletscherwelt in das Passeiertal und weiter nach Meran zu Palmen und Weinbergen.

Entlang der Timmelsjoch-Hochalpenstraße informieren verschiedene Architektur-Skulpturen über Natur, Geschichte, Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft der Region. An der Mautstation in Hochgurgl im hinteren Ötztal eröffnet etwa ein „Steg“ ganz neue, atemberaubende Ausblicke – und informiert über die Landschaft und ihre Eigenheiten. Bei der Timmelsbachbrücke entführt ein begehbarer Würfel („Schmuggler“) in die abenteuerliche Welt des Schmuggels der tollkühnen Ötztaler Kraxenträger. Das „Pass-Museum“ unterstreicht den grenzüberschreitenden Charakter der „Timmelsjoch Erfahrung“: Die ‚Eishöhle‘ im Inneren zollt den Pionieren der Hochalpenstraße einen Tribut. Vom Scheibkopf sind tolle Ausblicke auf den Naturpark Texelgruppe möglich – ein „Fernrohr“ fokussiert auf den Granatkogel (3304 Meter) und den Hohen First (3403 Meter), die markant aus dem ewigen Gletschereis ragen. Vom Felshang bei Stuls kann auf das hintere Passeiertal geblickt werden – zwei „Granaten“ (den geologischen Gesteinsformationen in Passeier nachempfunden) dienen als Schauraum und als Aussichtsplattform. Alle fünf Stationen der „Timmelsjoch Erfahrung“ können kostenlos besichtigt werden.

Mehr Informationen (www.timmelsjoch.com)