Weg Nr. 24

Eine Exkursion durch die Erdgeschichte

Gegen Ende der Kreidezeit waren die Gesteine im Südwesten der Texelgruppe um 550° C heiß - gerade die „richtige“ Temperatur für das Wachstum von Staurolith – Mineralien. In der Eiszeit, kaum 90 Millionen Jahre später, wurden diese von den Eisströmen zermalmt und zur Poebene verschoben. Auf den Moränen der letzten Rückzugsstadien der eiszeitlichen Gletscher liegen heute die vielen Almhütten. In Höhen zwischen 2.000 und 2.600 Metern kommt diesen „Daun“-Moränen almwirtschaftlich eine große Bedeutung zu. Die höchsten Moränenwälle oberhalb von 2.700 Metern sind bereits verfüllt. Sie lassen sich daher heute vom erdgeschichtlich „jungen“ Gehängeschutt nicht mehr unterscheiden. Rund um die Gfallwand überdecken sie graphitische Lagen im Paragneis. Feldspat, Quarz und Glimmer verleihen – im chaotischen Gemenge – dem Granit die fahle und gesprenkelte Erscheinung. Dunklere Mineralien wie Granat und Olivin sind in den tieferen Stockwerken der Erde beheimatet. Sie verharren in den Kristallgittern der Aluminosilkate während einer Metamorphose. Heute sind an die 3.000 Mineralarten bekannt, etwa hundert sind gesteinsbildend. In den Stationen des Kreislaufes irdischer Substanzen vereinen sie sich „auf Zeit“ zu Sedimentgesteinen, Magmatiten und Metamorphiten. Das verbreitetste Mineral ist – Eis. Leichtflüchtig, in der sechseckigen Gestalt einer Schneeflocke, dann wieder dauerhaft, verhüllt es etwa ein Viertel der Erdoberfläche. Im Inlandeis der Antarktis überdauert es sogar „geologische“ Zeiträume. Vor etwa 9.500 Jahren sank die Schneegrenze während einer Kältephase um etwa 300 Meter. Auch im Zeitraum zwischen 1420 und 1460 gab es einen Kälteeinbruch – so war das Leben auf den Almen und Höfen im Gebirge alles andere als fröhlich. Viele Vinschgauer Schwaighöfe wurden „infolge der Wildnis der Berge“ in Almen umgewandelt. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts provozierte die „Kleine Eiszeit“ Hungersnot.