Weg Nr. 24

Unsere Frau in Schnals

Die barocke Wallfahrtskirche und alte Bauernhöfe zeugen von einer historischen Transitroute über die Alpen.

Inmitten des Tales, umgeben von weitläufigen Wiesen und alten Höfen, liegt "Unser Frau", - der größte Ort im Schnalstal. Dieses hochalpine Tal war seit jeher eine wichtige Nord-Süd-Transitroute über die Alpen und die kürzeste Verbindung vom Etschtal ins Ötztal, dann über den Fernpass nach Augsburg. Auch Jakobspilger nützten diese Route für ihren "Camino" nach Santiago. Im Jahre 1304 wurde an jenem Ort, auf dem heute die Kirche steht, eine kleine Statue der Mutter Maria mit dem Jesuskind gefunden. Heute vermutet man, dass Pilger die 13 cm kleine Statue aus dem Heiligen Land mitgebracht haben. Zwei Jahre später, also 1306, wurde am Fundort eine Kapelle gebaut. Die Kirche ist somit einer der ältesten Marienwallfahrtsorte Tirols.
Die Jakobsmuscheln – Zeichen der Pilger – auf den Mänteln der Träger, die bei der alljährlichen Prozession zu Ehren der Mutter Gottes am 15. August das Gnadenbild durch den Ort tragen, zeugen heute noch davon. Am Ortsrand liegt der ArcheoParc Schnals mit direktem Blickkontakt zu der Fundstelle des „Mannes aus dem Eis – Ötzi“. Der Fund der Mumie im September 1991 brachte der Wissenschaft neue Erkenntnisse über das Leben in der Jungsteinzeit. In diesem Museum und dem dazugehörenden Freigelände wird der Lebensraum von Ötzi, der durch das Schnalstal aufs Tisenjoch aufstieg, anschaulich verdeutlicht.