Der "Keschtnweg"

Der "Keschtnweg®" ist ein Fernwanderweg in Südtirol, der vorwiegend im Vegetationsgürtel der Edelkastanie angelegt ist. "Keschtn" werden im Eisacktal die Edelkastanien genannt. Im Etschtal sowie rund um Meran färbt sich die dialektale Bezeichnung auf den Begriff "Köschtn".

Der östliche Teil des “Keschtnweges” verbindet auf gut erschlossenen Wanderwegen das Kloster Neustift bei Brixen, den Säbener Berg bei Klausen, überquert den Ritten und führt bis zum Schloss Runkelstein bei Bozen.

Der neue, westliche Abschnitt des “Keschtnweges”, verbindet die Bilderburg Runkelstein mit der Burgruine Neuhaus bei Terlan, auch Maultasch genannt, mit dem Tisner Mittelgebirge und Lana. Über schöne Waalwege führt die Route nach Algund, Partschins, Rabland bis nach Kastelbell, wo wir auch die letzten Kastanienbäume antreffen.
Der markierte Weg führt durch Mischwälder, Fluren und Felder. Am "Keschtnweg" bieten Direktvermarkter regionale Produkte an. Kunst- und Naturdenkmäler entlang des „Keschtnweges“ zeugen von einer Jahrhunderte alten Kultur, sagenumwobene Orte erzählen von Hexen, Feen und Geistern.

Der Keschtnweg ist eine einfache Wanderung, die in einzelne Streckenabschnitte unterteilt werden kann. Die mehrtägige Wanderroute über die Mittelgebirgsterrassen ist bis nach Bozen einheitlich mit der Beschilderung "Keschtnweg" gekennzeichnet.

Edle Kastanien

Die 1. Etappe des Keschtnweges führt von Neustift bis nach Feldthurns.

Der “Keschtnweg” startet beim Augustiner Chorherrenstift in Neustift und führt kurz am rechten Ufer des Eisack nordwärts entlang, anschließend in südliche Richtung durch die Felder zum Ehrenreicher bei Gols. Der Straße folgt der Weg im leichten Gefälle bis nach Vahrn. Am Spilucker Bach steigt der Weg zum Vahrner Kastanienhain auf. Bei der dritten Brücke links von der Straße nach Schalders, im Vahrner Ortskern abwärts und über die Straße nach Salern in den Wald. Auf einem Forstweg leicht ab- und ansteigend über Wiesen und Felder des Neuhäusler-Hofes und steil hinauf zum Burger-Hof. Nun überwinden wir die Terrassen des Oberebner- und Eder-Hofes zum Villscheider-Hof und auf einer schmalen Asphaltstraße bergauf zum Breitwieser am Cyrillushügel. Weiter geht es zum Zimmermann und von dort über die Straße nach Pinzagen. Auf ebenen Feldwegen geht es südwärts zu den Rittner Höfen und vorbei am Sader-Hof bis Tötschling. Nun rechts hinauf durch Föhrenwald zum Wöhrmann-Hof. Auf meist ebenen Wegen führt der “Keschtnweg” durch die Felder zum Ziernfelder und auf der Schnauderer Straße abwärts nach Feldthurns.

Burgen und Schlösser

Die 2. Etappe des Keschtnweges führt von Feldthurns bis nach Barbian.

Beim “Schloss Velthurns” in Feldthurns führt der Weg in Richtung Pedratz. Beim Radoar-Hof folgen wir einem Feldweg und steigen kurz steil zum breiten Höfeweg, der durch einen schönen Kastanienhain, hier “Keschtnloach” genannt, zum Weinbrenner-Hof führt. Der Weg führt nun durch den Wald und durchquert dann ein großes Feld und ein stattliches Gehöft, den “Moar zu Viersch”. Weiter schlängelt sich die Route durch Mischwald und Obstanlagen zum Weiler Pardell. Hier folgen wir der Straße in Kehren abwärts zum Hienghof. Auf Feldwegen führt die Wanderung zum Innenhof der Klosterburg Säben. Der Abstieg verläuft auf dem gepflasterten Stationenweg zur Burg Branzoll und über Stufen hinab in den Ortskern des Künstlerstädchens Klausen. Vom Ortskern über die Thinnebrücke, dann nach rechts, der alten Latzfonser

Straße folgend in das Thinnetal. Vorbei am Muttner-Hof führt ein steiler Wirtschaftsweg zum verlassenen Staudach Höfl. Weiter geht es zu den Wiesen des Johannser-Hofes. Nun durch Wald und Wiesen zum markanten Aussichtpunkt "Wetterkreuz". Auf Feldwegen durch die Wiesen des Glatzner Hofes gelangt man zum bewaldeten Blabach-Graben und dann leicht ansteigend nach Villanders. An der Kirche und dem schönen Ansitz “Zum Steinbock” vorbei in den südlichen Ortsbereich. Immer wieder blicken wir in die Talsohle zur Trostburg und dem trotzigen Bauwerk der Neuzeit, der Autobahn A22. Wir zweigen links ab und gelangen über einen Feldweg in den Mühlbachgraben. Bald erreicht man den Weiler St. Moritz. Beim Winklerhof folgen wir der Straße bergab und überqueren den Zargenbachgraben. Nach dem Steg über den Wildbach führt die Route im Wald steil hinauf bis zur Landstraße. Diese folgen wir, bis wir  vor dem schiefen Turm der Kirche von Barbian stehen.

An der alten Kaiserstraße

Die 3. Etappe des Keschtnweges führt von Barbian bis nach Leitach am Ritten.

Der dritte Abschnitt beginnt direkt bei der St. Jakob-Kirche in Barbian und folgt für ca. 2,5 km der asphaltierten Landstraße. Durch den felsigen Gonderbachgraben erreicht man den Weiler Saubach. Weiter der Straße folgend kommt man zu den Höfen Bischof und Penn. Links ab und auf Feldweg unter der Straße entlang. Durch den Diktelegraben und vorbei an den Rotwandhöfen geht es in Richtung Lengstein am Rittner Hochplateau. Kurzer Aufstieg auf den Kirchhügel von St. Verena mit dem schönen Kirchlein. Südseitig auf dem Kreuzweg absteigend führt der Weg am Penzl-Hof vorbei und weiter zum Braun-Hof. Bergab geht es zum Weidacher und auf einem Feldweg zum Gasthof Zuner. Nach kurzem Anstieg folgt man beim Schmalzer Hof einem Feldweg zum Steidacher Hof im Weiler Antlas. Der Keschtnweg führt hier südseitig zum Finsterbachtal immer auf und ab bis zum Frankner Hof. Nun abwärts durch den Köblbachgraben und auf einem Feldweg zum Vigl Hof. Erneut durch einen Graben erreicht man Schmaleich. Nun geht es an der „Atzwanger Aussicht“ vorbei in Kehren weiter zum Rieser, auf einem Feldweg durch den Siffianer Graben und abwärts zum Weiler Leitach. (Wenig Übernachtungsmöglichkeiten: Info Tourismusverein Ritten www.ritten.com )

Erdpyramiden und Wein

Die 4. Etappe des Keschtnweges führt von Siffian/Leitach bis nach Bozen (Ende des “Keschtnweg Ost”)

In Leitach führt der Keschtnweg vorbei an der Burgruine Stein vorbei und durchquert den Rösslerbachgraben. Aufstieg zum Tasenegger. Im Kastanienhain kommt man bei den Höfen Melterer und Blümler vorbei, dann durchquert der Steig den Gasterer Graben (Erdpyramiden). Der Weg führt durch die Obstanlagen des Hinterhuber Hofes bis zum Ortskern von Unterinn. Wir folgen der Route bis zum Weiler Eschenbach (oder “in der Weit”) und steigen zum Partschuner Hof auf. Von hier in zwei Kehren hinab nach Signat, wir überqueren die enge Straße, und steigen bis zum Pieracher-Hof ab. Der Steig führt durch Wiesen und Wald steil hinab zum Rivelaunbach im Katzenbachtal. Nach einer Brücke führt der Weg leicht ansteigend zum Spornberger-Hof. Wir folgen dem befestigten Fahrweg talwärts , biegen bei der alten Umformer-Station der aufgelassenen Zahnradbahnstrecke rechts hinauf bis zum Berggasthof Ebnicher. Kurz darauf links ab und hinunter auf einem alte, teils gepflasterte Fußweg durch Mischwald. Nun folgt man dem breiten Weg der „St. Oswald Promenade“ in Kehren bis zu den Feldern von St. Peter und trifft dort auf die asphaltierte Schlosszufahrt. Der Beschilderung weiter folgend erreicht man das Schloss Runkelstein, den Zielpunkt des östlichen “Keschtnweges”

Über den Tschöggelberg

Die 5. Etappe des Keschtnweges führt von Schloss Runkelstein bis nach Terlan (Erster Teil “Keschtnweg West”)

Die Tour beginnt am orographisch rechten Ufer der Talfer und führt zum “Gscheibten Turm” am Wasserfall. Vorsicht: der Weg ist hier (noch) nicht mit “Keschtnweg” beschildert und markiert. Hier steigen wir in die Guntschna-Promenade ein. Im Bereich der Guntschna-Promenade halten wir uns rechts und bleiben ab nun auf Weg Nr. 5, der ziemlich steil zum Weiler “Glaning” aufsteigt. Hier bleiben wir ein kurzes Stück aufder Asphaltstraße. Beim Gasthof Noafer besteht die Möglichkeit einen Abstecher zum “Sauschloss” zu unternehmen. Unser Keschtnweg haltet sich nun der Markierung nach “Montigl” und “Terlan”/Neuhaus (Maultasch). Wir erreichen die breite Asphaltstraße nach Mölten, überqueren diese und halten uns Richtung Schwimmbad – links absteigend zur Kirche von Terlan.

Markierungen: 5, Jakobsweg, 9, 5, 9, 11, 9 und 4

Durch das Etschtal

Die 6. Etappe des Keschtnweges führt von Terlan/Andrian bis nach Partschins (Zweiter Teil “Keschtnweg West”)

Die heutige Etappe ist sehr lang, deshalb empfehlen wir das Etschtal von Terlan bis nach Andrian mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu überwinden (City Bus in Terlan). Wir beginnen die Tour in Andrian und steigen bei Nals über schöne Misch- und Kastanienwälder steil nach Sirmian auf. In leichten Ab- und Gegenanstiegen überschreiten wir das Tisner Mittelgebirge mit seinen schönen Kastanienhainen und seiner gelebten Kastanienkultur. Über Prissian (610 m), Tisens (631 m), Naraun (623 m) über das St. Marghereten-Kirchlein und dem Narauner Weiher führt der Weg steil ins Tal hinab. In Niederlana (Golfplatz) fädeln wir in den Brandis-Waalweg ein und erreichen Marling und Algund. Von Algund führt ein weiterer Waalweg der Meraner Waalwegrunde nach Partschins, dem Etappenziel der heutigen langen Tour.

Markierungen: Jakobsweg, 15, Jakobsweg, 10, 8, Jakobsweg, 2, 5, 7, 5, Meraner Waalrunde, 33 b, Meraner Waalrunde, Jakobsweg

Zu den westlichen Ausläufern der Kastanie im Vinschgau

Die 7. Etappe des Keschtnweges führt von Partschins nach Kastelbell und somit dem Abschluss der Tour (Dritter Teil “Keschtnweg West”)

Sehr stufig und mit vielen “versteckten Höhenmetern” beginnt die letzte Etappe des “Keschtnweges”. Von Partschins wählen wir den “Peter-Mitterdorfer-Weg” und wandern nach Westen, dass wir die Hänge des Sonnenberges immer auf unserer rechten Schulterseite halten. Unterhalb der “Texelbahn” (Abstecher lohnt sich – ist aber bei dieser Etappenlänge nicht empfehlenswert), schlendern wir dem Rablander Waalweg bis nach Naturns. Dort über Staben nach Kastelbell.

Markierungen: Peter-Mitterdorfer-Weg, 39, Meraner Waalrunde, 91a, Meraner Waalrunde, Naturlehrpfad, Jakobsweg, 1a, Hochgalsaunweg, Jakobsweg, A 6 Archäologischer Wanderweg