Kuens von oben

Kuens

Kuens

Kuens ist mit knapp 400 Einwohner am Eingang ins Passeiertal die kleinste Gemeinde in Südtirol.

Blick auf Ifinger

Der Ferienort Kuens am Ausgang des Passeiertals liegt im Wandergebiet Naturpark Texelgruppe mit dem Meraner Höhenweg.

Seltener Traktor

Alte und seltene Traktoren können im privaten Traktormuseum bestaunt werden.

Das Gemeindewappen von Kuens zeigt den Hl. Korbinian (mit einem bepackten Bären), den 755 verstorbenen ersten Bischof von Freising. Mit knapp 400 Einwohner und einer Fläche von 1,66 Quadratkilometern ist Kuens am Eingang ins Passeiertal die kleinste Gemeinde in Südtirol. Das kleine Dorf liegt eingebettet zwischen den Ausläufern des Küchelberges und dem Murschuttkegel der Naif, von welchem die Passer in die Gilf stürzt. Kuens und die knapp 1300 Einwohner zählende Nachbargemeinde Riffian verbindet nicht nur die geographische Nähe: Die beiden eigenständigen Gemeinden üben – und das ist einmalig in Südtirol – ihre gesamte Verwaltungstätigkeit gemeinsam aus, nutzen gemeinsam ein Rathaus in Riffian – jede Gemeinde hat aber einen eigenen Bürgermeister, einen eigenen Gemeindeausschuss sowie einen eigenen Gemeinderat.

Die Geschichte von Kuens reicht weit zurück – sie beginnt bereits in der Urgeschichte (schon der Ortsname wird übereinstimmend als prähistorisch angesehen). Ein erstes schriftliches Zeugnis ist die vom Freisinger Bischof Arbeo 770 niedergeschriebene „Vita Corbiniani“, die Lebensgeschichte des Hl. Kobininan. Herzog Grimoald II. von Baiern hatte 718 das heutige Gebiet von Kuens („Cainina“) dem Bistum Freising geschenkt. Unter Bischof Korbinian wurden ein ‚Mairhof’ und wahrscheinlich auch eine Kirche errichtet. Um 1150 wurde der Ort zur Pfarre erhoben – der Besitz in Kuens wurde an das Kollegiatstift St. Andrä übertragen, dem 1312 vom Bistum Chur auch das Patronatsrecht über die Kirche übertragen wurde. Im Zuge der Säkularisierung des Stiftes gingen die geistlichen Besitztümer 1803 an den Kurfürsten von Bayern und 1812 an den Fürsten von Thurn und Taxis – bis zur Grundlastenablösung 1848.

Tipp

Gut geplant ist sicher gewandert:

Abstiegs- oder auch Zustiegsmöglichkeit zum Meraner Höhenweg.

Starten sie ihre Wanderung von Kuens aus so ist eine Einstiegs- oder Abstiegsmöglichkeit in der Nachbargemeinde Riffian mit einem Taxi (Gasthaus Walde – Gfeis, Gasthaus Brunner – Vernuer, Magdfeld) oder von der Talstation der Seilbahn Hochmuth in Dorf Tirol, welche auch mit dem eigenen Fahrzeug oder über öffentliche Verkehrsmittel erreichbar ist. Gute Tipps bekommen sie sicher auch von ihrem Gastgeber!

Pfarrkirche St. Mauritius und St. Korbinian

Die Pfarrkirche in Kuens, die dem Hl. Mauritius und dem Hl. Korbinian geweiht ist, hat ihre Wurzeln in romanischer Zeit. Der Hl. Korbinian hatte wahrscheinlich 718 an dieser Stelle schon eine Kirche zu Ehren des Hl. Valentin und des Hl. Zeno erbauen lassen. Das baufällige Kirchlein wurde dann im 12. Jhd. im romanischen Stil restauriert. Die Langhausmauern der heutigen Pfarrkirche reichen in diese Zeit zurück, das tonnenartige Gewölbe des Kirchenschiffes ist zwischen 1615 und 1616 entstanden – schließlich ist der ganze Bau um die Mitte des 19. Jhd. noch nach Westen verlängert worden. Der Chor (mit Netzgewölbe und Spitzbogenfenstern) und der Turm der Pfarrkirche zum Hl. Mauritius und Hl. Korbinian stammen aus dem 15. Jhd.; an der Südwand finden sich Fresken aus dem Ende des 14. Jhd.

Mehr Informationen (www.gemeinde.kuens.bz.it)

Oldtimer-Traktoren-Museum

Seltener Traktor

Alte und seltene Traktoren können im privaten Traktormuseum bestaunt werden.

Ab Anfang der 1950er Jahre stellte die Porsche-Diesel Motorenbau GmbH in Manzell am Bodensee verschiedene Modelle von Traktoren mit Dieselmotor her (Junior, Standard, Super, Master). Produziert  wurden bis 1963 unterschiedliche Ein-, Zwei-, Drei- und Vier-Zylinder-‚Schlepper’ (dann ging die Traktoren-Sparte an Renault) – mit 822 bis 3500 Kubikmeter Hubraum (12 bis 50 PS). Am Ungerichthof in Kuens sind etwa 30 dieser in unverkennbarem Rot lackierten, restaurierten „Porsche Diesel“ aus verschiedenen Baujahren ausgestellt, darunter auch vier leistungsstarke Master-Modelle (mit vier Zylindern). Ergänzt wird die private Sammlung der mittlerweile begehrten Porsche-Oldtimer durch zahlreiche Traktoren anderer Marken; ein „Balilla“ aus dem Jahr 1929 stellt das älteste Ausstellungsstück dar.

Mehr Informationen (www.ungerichthof.it)